Nach Jahren «Hello Kitty» heisst es wohl bald in den Zimmern unzähliger Mädchen: «Hello Barbie».

Doch dieses Mal ist es nicht lediglich das in Englisch geäusserte Freundschaftsangebot, welches sich möglichst in dutzenden pinker mit japanischen Katzen-Cartoons dekorierten Accessoires und Kleidungsstücken manifestieren soll, die ihrerseits die Kassen von «Sanrio» zum Klingeln bringen.

Dieses Mal ist das Freundschaftsangebot durchaus ernst gemeint. Denn mit «Hallo Barbie» bekommen Mädchen eine Spielgefährtin in Miniatur, welche antwortet, wenn man sie anspricht. Und natürlich sind die Antworten so, wie man sie von einer besten Freundin gerne hat: Freundlich gesonnen, wohlwollend – und vor allem an jeder Kleinigkeit interessiert. Dass Puppen gut zuhören können, ist an sich nichts Neues. Doch die neuste Kreation des Erfolgsherstellers «Mattel» hört besonders gut hin. Nicht nur, damit das kleine Computerhirn des Schönheitsideals die richtigen Antworten bereitstellen kann – sondern, damit auch die Eltern wissen, was im Kinderzimmer hinter verschlossener Tür so besprochen wird. Die vermeintlich beste Freundin zeichnet nämlich brav auf, was ihr anvertraut wird, und behält es keineswegs für sich. Auf Wunsch können Eltern sich nämlich anhören, was eigentlich nicht für ihre Ohren bestimmt ist.
Über Sinn und Unsinn von «Hallo Barbie» mag man nun lange debattieren. Fest steht, dass die digitale Revolution auch vor den Kleinsten nicht Halt macht. Und dass das, was man «Managed Consumer Lifecycles» nennen könnte, nun noch früher beginnt: Werden die so gesammelten Informationen, selbst in anonymisierter Form, dem sonst schon gewaltig angewachsenen Big Databerg zugeführt, so bleiben wohl immer weniger Verbraucherwünsche im Verborgenen.
Wir können gespannt sein, ob das so gesammelte Wissen auch die heranwachsenden Frauen glücklicher machen wird – oder bloss Konzerne und Hersteller von Lifestyle Produkten.
Quellen: