Big Data ist nicht nur gross, weil der Name das sagt. Big Data wird unser Leben komplett verändern.

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(Vortritt dem Fortschritt)

Big Data ist in aller Munde. Von Technologie-Visionären, Sci-Fi-Romantikern und Nachkriegs-Distopikern bereits vor einer gefühlten Ewigkeit vorausgesagt, ist Big Data inzwischen bei Tante Olga und Onkel Hans angelangt. Und sorgt gleichermassen bei IT-Entwicklern, Marketingverantwortlichen, Verschwörungstheoretikern und Überwachungsphobikern für Aufregung.
Trotzdem: Abgesehen von lukrativen Geschäftsmodellen à la Google und ersten Spielereien, Nutzerdaten ausserhalb der üblichen Bonuskarten-Systeme zu sammeln, steckt die Technologie noch immer in den Kinderschuhen. Noch immer sind wir weit entfernt von dem, was eines Tage mit Informationen und den daraus gezogenen Schlüssen möglich sein wird.
Genau da liegt denn auch der Stein des Anstosses.
Während sich Geeks, Freaks und die New Economy auf die neuen Möglichkeiten freuen, werden Kritiker nicht müde, vor genau diesen zu warnen. Dabei sind Prognosen gleichermassen verheissungsvoll wie verunsichernd: Nach wie vor kann kaum jemand voraussagen, was in letzter Konsequenz auf uns zukommt.
Von allen möglichen Qualitäten von Big Data lässt sich dennoch eine verbindlich für die Zukunft nennen: Die Geschwindigkeit. Denn obwohl die zu verarbeitenden Datenmengen erheblich zulegen werden, sind die zu errechnenden Ergebnisse auch künftig innert Sekundenbruchteilen verfügbar.
So werden wir letztlich nicht bloss von all den verheissenen neuen Möglichkeiten überwältigt, sondern vor allem von der Beschleunigung, die wir in unserem Alltag durch diese erneut erfahren werden.
Eine Beschleunigung, wie sie auch die Veränderungen der vergangenen zwanzig Jahre prägte. So kamen mit der Digitalisierung und dem Internet doch Begriffe wie Real-time, Swarm Intelligence, Global Village etc. auf und brachten nicht nur eine weitere industrielle Revolution, sondern sorgten ebenso für unerwartete politische Veränderungen, wie beispielsweise dem Arabischen Frühling.
Ich persönlich stehe dieser Entwicklung gleichermassen begeistert, wie skeptisch gegenüber.
Was aber kaum etwas zur Sache tut.
Denn wie die Geschichte uns lehrt, sind Phänomene wie dieses nicht aufzuhalten.
Wie beispielsweise die Indianer Nordamerikas mit dem Bau der Eisenbahn erleben mussten, oder Europas Pferdekutscher mit dem Aufkommen des Automobils, so lässt sich der so genannte Fortschritt mit keiner Intervention und keinem Widerstand stoppen.
Tritt eine neue Technologie dann erst noch als Game-ganger auf, so gehen die Einflüsse weit über das Vorhersehbare hinaus.
Umso bedeutender wird es, bei aller Skepsis den Blick auf all das zu richten, was durch diese Veränderung an Neuem entsteht – schliesslich macht bekanntlich Vergehendes Platz für Kommendes.
Big Data ist gross. Ein globales Phänomen. Big Data wird uns mit Sicherheit viel nehmen. Aber unterm Strich wesentlich mehr geben.
Schauen wir also optimistisch auf die Veränderung und denken wir so, wie der Name es uns vorgibt: gross.