Es ist tatsächlich ähnlich wie in der Alchemie: Man versucht auf alle erdenklichen Wegen eine «chemische Reaktion» auszulösen, die aus für sich genommen «wertlosen» Zutaten «Gold» macht.
Auch wenn es in meinem Fall nicht irgendwelche organischen Stoffe sind, sondern lediglich eine MySQL Datenbank, ein FTP Client, eine Domain mit entsprechenden DNS Einträgen, ein simples WordPress Theme, eine Handvoll Plug-ins, etwas Grafik-Design mit einigen Fotos und wenig Textzeilen, so sind dennoch die Erwartungen gross – und die Enttäuschung noch grösser, wenn die gewünschte Website am Schluss nicht so läuft wie sie sollte.
Der Vergleich wird vor allem ab dann treffend, wenn es an die Ursachen-Suche geht: Waren die Zutaten womöglich fehlerhaft? War die Mixtur falsch? Oder liegt der Grund für das Misslingen am Zusammenspiel der Ingredienzen? Scheint die Menge an Elementen noch überschaubar, so explodiert die Fülle an möglichen Fehlerquellen förmlich angesichts der unzähligen Einstellmöglichkeiten in den einzelnen Services welche auf einander zugreifen.
So fühle ich mich in der Tat wie der kleine Mönch, dem es aus irgendeinem Grund gelang, GOLD zu machen – aber danach in seiner fiebrigen Erinnerung nur noch eine vage Ahnung hat, wie. Und beim nächsten, ernsthaften Versuch kläglich scheitert und nur noch rätselnd vor dem Trümmerhaufen sitzt. Zu Rate gezogene «Spezialisten» erschöpfen sich gleichermassen vor dem nicht zu lösenden Bug wie die sukzessive angelegte Liste an Tutorials.
Am Ende gelingt es dennoch: Nach einer durchgemachten Nacht in welcher die Datenbank komplett neu angelegt und das CMS neu aufgespielt wurde. Am Ende gelingt es dennoch ohne dabei herauszufinden, was die Ursache des vorübergehenden Scheiterns war. Daraus folgt einmal mehr eine Erkenntnis für’s Leben:
Es funktioniert. Und ich weiss nicht warum.
Gold ist wohl deshalb so begehrt, da kaum jemand einen unfehlbaren Weg hat, welches zu machen.